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Jugend-Unternehmens-Werkstatt 2023

Schüler und Schülerinnen bei der Vorstellunge der JUW im TGZI
Foto: Klaus-Dieter Simmen

 

In diesem Jahr fanden zwei Vorstellungsrunden der Jugend-Unternehmens-Werkstatt (JUW) im Technologie- und Gründerzentrum (TGZI) in Ilmenau statt. Jeweils knapp 40 Schüler kamen, um sich vom Team der JUW inspirieren zu lassen. Rüdiger Horn, Geschäftsführer des TGZI, hieß die Jugendlichen herzlich willkommen und führte den Gästen die Bedeutung von Persönlichkeitsentwicklung, Unternehmertum und zukünftigen Arbeitsleben vor Augen.

 

Für das Team im TGZI gilt die Seminarfacharbeit, die geschrieben werden muss, als erste Berührung mit dem zukünftigen Berufsleben der Gymnasiasten.Die Idee hat sich bis ins Gymnasium nach Arnstadt herumgesprochen, denn auch dort fanden zwei Vorstelllungsrunden statt.

 

 

Olaf Mollenhauer ist sichtlich zufrieden. Der Geschäftsführer der Firma Kompass in Ilmenau und Vorsitzender des Regionalausschusses Ilm-Kreis der Industrie- und Handelskammer Südthüringen freut sich über die Schülerinnen und Schüler des Goethe-Gymnasiums in Ilmenau, die den Weg ins Technologie- und Gründerzentrum der Stadt gefunden haben. Mit der Jugend-Unternehmens-Werkstatt finden sie ein Sprungbrett in die Welt der Technik. In diesem Falle sind junge Menschen gekommen, die ihre Seminarfacharbeit bald schon schreiben müssen. „Wer noch kein Thema gefunden hat, dem bieten wir eine Auswahl an Vorschlägen an“, sagt Ines Fuchs vom Industriecluster Elmug.

 

 

Doch nicht nur das. In der Jugend-Unternehmens-Werkstatt bekommen die Gymnasiasten einen Fachbetreuer für ihre Seminarfacharbeit zur Seite gestellt. „Und das lohnt sich“, weiß Geschäftsstellenleiterin Fuchs. „Wer unsere Hilfe annimmt, bekommt im Schnitt 13 Punkte.“ Die jungen Leute fühlen sich im Raum des Technologie- und Gründerzentrums rasch wohl. Gruppen haben sich gefunden, in denen mögliche Themen für die Seminarfacharbeit diskutiert werden. Vornehmlich geht es um solche aus dem Bereich Technik. „Wir brauchen Techniker“, erklärt Fuchs den Schülern. Vor allem weibliche, die mindestens genauso leistungsstark seien wie ihre männlichen Kollegen, nur eben deutlich unterrepräsentiert sind.

 

 

Die Jugend-Unternehmens-Werkstatt geht auf eine Initiative der Industrie- und Handelskammer Südthüringen aus dem Jahr 2017 zurück. „Ursprünglich sollten dort Siebtklässler an Metall- und Holzbearbeitungsmaschinen arbeiten“, blickt Mollenhauer zurück. „Das war für uns nicht mehr zu leisten.“ Nach seinen Vorstellungen sollen in der Unternehmens-Werkstatt die Jugendlichen selbst aktiv werden, lernen miteinander ein Ziel zu verfolgen. „Wenn sie sich entschließen unter unserer Betreuung an ihrer Seminarfacharbeit zu arbeiten, proben sie quasi den Ernstfall. Sie haben Spielraum, der auch Scheitern nicht ausschließt“, erklärt Mollenhauer. Und gerade das halte er für wichtig, weil Misserfolge in unserer Gesellschaft ein Tabu seien. „Dabei ist Scheitern wichtig, der Weg zum Ziel führt halt auch über Fehler.“ In der Jugend-Unternehmens-Werkstatt werden die jungen Leute aufgefangen, wenn sie in einer Sackgasse landen. Am Ende jedoch legen sie eine Seminarfacharbeit vor, in der sie sich nicht nur einem Thema gestellt, sondern dabei ganz praktische Erfahrungen gesammelt haben.

 

 

Mittlerweile haben die Jugend-Unternehmens-Werkstätten in ganz Thüringen Schule gemacht. Dank auch der Anschubfinanzierung durch das Wirtschaftsministerium, das ihren Wert erkannt hat.         

 

 

 

Klaus-Dieter Simmen, Thüringer Bogen

 

Ines Fuchs, ELMUG eG