Die potenziellen Anwender der Reinraumtechnologie sind die absoluten Spezialisten in ihren eigenen Technologien, sie kennen sich bis ins Detail darin aus, doch mit der Reinraumtechnik will man sich nicht beschäftigen. Somit greift man zum „Allheilmittel“, dem Reinraum, und ist überzeugt, die Lösung der Kontaminationsproblematik gefunden zu haben.
In vielen Firmenpräsentationen findet man detaillierte Auflistungen aller angebotenen Technologien. Und dann steht dort als ein weiterer Punkt – „Reinraum“. Was hat das mit Technologie zu tun? In der ISO 14644 ist ein Reinraum definiert als: „Raum, in dem die Konzentration luftgetragener Partikel geregelt wird, der so konstruiert und verwendet wird, dass die Anzahl der in den Raum eingeschleppten bzw. im Raum entstehenden und abgelagerten Partikel kleinstmöglich ist, und in dem andere reinheitsrelevante Parameter wie Temperatur, Feuchte und Druck nach Bedarf geregelt werden.“ In dieser Definition gibt es nur einen Punkt, der nicht ausschließlich mit dem Raum zusammenhängt: „im Raum entstehenden“. Dabei bleibt offen, ob es entstehende Partikel, generiert durch die Lufttechnik des Raumes oder entstehende Partikel durch die Maschinen, das Personal und/oder die Prozesse sind. Im Großen und Ganzen bezieht sich die Definition allein auf den Raum und lässt die darin durchzuführenden Prozesse unerwähnt.