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Die EINE Weiterbildung gibt es nicht

 

Der Bildungsverbund BatterieMD hat die Ermittlung der Bildungsbedarfe im Bereich der Batteriewertschöpfungskette erfolgreich abgeschlossen. Die Ergebnisse dieser Bedarfsanalyse sind maßgeblich für die Entwicklung von Umschulungs-, Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen. Sie zeigen, dass die Bedarfe für Batteriekompetenzen sehr unterschiedlich ausfallen, sowohl was Thema, Tiefe, Niveau als auch den zeitlichen Umfang betreffen. Das Interesse an Qualifizierungsangeboten ist hoch, jedoch verunsichern die letzten Entwicklungen im Bereich E-Mobilität die Akteure der Batteriewertschöpfungskette.

Die Analyse verdeutlicht, dass die Hauptbedarfe vor allem in praxisnahen Kompetenzen in den Bereichen Lagerung und Logistik, Sicherheit, Wartung, Anwendung und Batteriegrundlagen liegen. Auch Kompetenzen im Bereich Rechtsrahmen und Recycling werden zunehmend nachgefragt. Das Konsortium folgert daraus, einen modularen und praxisnahen Angebotskatalog zu erarbeiten und interessierten Unternehmen anzubieten.

Alle Bausteine der Betrachtung zeigen in die gleiche Richtung

Die Bedarfsanalyse bestand aus vier Säulen: Experteninterviews, Breitenbefragung, Auswertung von deutschlandweiten Studien und einer Analyse offener Stellen im Batterieumfeld.

Im Rahmen der Experteninterviews wurden 20 Unternehmen der Batteriewertschöpfungskette befragt, wobei der Fokus auf Batteriebezug, vorhandenen Mitarbeiterkompetenzen, Qualifizierungsbedarfe und Anforderungen an Bildungsangebote lag. Im Ergebnis wurden erste Bildungsmaßnahmen entwickelt und erprobt. Der Schwerpunkt lag im sicheren Umgang mit Batterien insbesondere im Bereich Logistik und Lagerung.

Die Analyse der Stellenanzeigen auf klassischen Stellenportalen zeigt ein erhöhtes Aufkommen an offenen Stellen in der Entwicklung und Konstruktion sowie in den Montageabteilungen. Dies ist auf den Aufbau von Produktionsstätten und einen damit verbundenen Bedarf an Montagekräften zurückzuführen.

In die Breitenbefragung, die über Netzwerke mittels Newslettern, Verteilern und Social Media beworben wurde, konnten die Antworten von 80 Teilnehmern einbezogen werden. Davon gaben 20 an in einem Großunternehmen zu arbeiten, 30 ordneten sich der mittleren Unternehmensgröße zu, 17 bezeichneten ihr Unternehmen als Klein- oder Kleinstunternehmen, 11 gaben keine Antwort zur Unternehmensgröße. Die Abfrage erfasste den Bedarf für konkrete Module in neun unterschiedlichen Qualifikationsbereichen sowie das Qualifikationsniveau zum Beispiel für die Themen Grundlagen, Sicherheit, Batteriedesign, -herstellung und -recycling.

Weitere Erkenntnisse der Bedarfsanalyse:
  • Viele Unternehmen wurden erst durch die Befragung angeregt, sich mit dem Thema Weiterbildung im Bereich Batterie auseinanderzusetzen.
  • Während mittlere und größere Unternehmen Inhouse-Akademien aufgebaut haben, sind KMU auf externe Angebote angewiesen.
  • Der Fokus der Unternehmen liegt häufig auf Personalgewinnung statt auf Qualifikation (Fachkräftemangel).
  • Befragte Unternehmen sind sehr heterogen hinsichtlich ihres Engagements, Entwicklungsperspektiven, Bedarfen und Weiterbildungskapazitäten.
Die Zukunft der Berufe

Der zunehmende Grad an Automatisierung führt zu veränderten Berufsprofilen und erforderlichen Qualifikationen für die Mensch-Maschine-Interaktion, Robotik oder automatisierte Qualitätssicherung mit KI-Systemen. Gleichzeitig benötigen Mitarbeitende in immer mehr Bereichen einen grundlegenden Überblick über neue rechtliche Anforderungen auf nationaler und EU-Ebene. Neue Ansätze wie die Festkörperbatterie (SSB) oder Natrium-basierte Zellchemien sind auf dem Weg von der Forschung in die breite Anwendung – und erfordern einen intensiven Austausch von Unternehmen und Wissenschaft. Nur Unternehmen, die strategisch in die Qualifikation ihres Personals investieren, bleiben langfristig wettbewerbsfähig.

Fazit

Der Bedarf an Weiterbildungen im Batterie Ökosystem ist sehr differenziert, sowohl hinsichtlich des Zeithorizonts, der erforderlichen Qualifikationen als auch der Prioritäten. Es gibt keine universelle Weiterbildungslösung, die alle Bedürfnisse abdecken kann. BatterieMD wird deswegen ein modulares Angebot entwickeln, das passgenaue Qualifizierungen ermöglicht und flexibel auf die spezifischen Anforderungen eingeht.

„Wir möchten mit Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Bildungseinrichtungen zusammenarbeiten, um die Transformation im Bereich der Speichertechnologien erfolgreich vorzubereiten und zu begleiten. Mit der Bedarfsanalyse haben wir bereits eine solide Grundlage dafür geschaffen. Jetzt suchen wir für die gemeinsame Entwicklung und Erprobung unserer Angebote noch interessierte Partner.“ so Jana Ellinger, Projektleitung „Bildungsverbund Batterie Mitteldeutschland“ vom Institut für Forschung, Training und Projekte (iftp) im Berufsfortbildungswerk Gemeinnützige Bildungseinrichtung des DGB GmbH (bfw).