In Friedrichshöhe am Rennsteig im Thüringer Wald wurde kürzlich die erste Überwachungsstation zur Analyse von Mooren eingeweiht. Im Rahmen des Forschungsprojekts COMSENS+ arbeiten die Kompass GmbH, Prof. Joerg Robert und die Gruppe für zuverlässige Maschinen-zu-Maschinen-Kommunikation der Technischen Universität Ilmenau, unterstützt vom Leistungszentrum InSignA, an der Entwicklung neuer drahtloser Sensoren für Umweltmonitoring und den Klimaschutz auf Basis von Low Power WAN.
Moor-Monitoring für den Klimaschutz
Moore sind wichtige Kohlenstoffspeicher und müssen zukünftig sowohl geschützt als auch trockengelegte Flächen wieder vernässt werden. Um eine landwirtschaftliche Nutzung weiterhin zu ermöglichen, wird eine neuartige drahtlose Sensorik mit unterirdischer Funkkommunikation entwickelt. Diese Sensorik soll die CO2-Emissionen von Mooren sowie die Nitratbelastung von Grundwasser in landwirtschaftlich genutzten Böden überwachen. Auf Grundlage der gesammelten Daten können effiziente Maßnahmen zum Schutz von Umwelt und Gesundheit abgeleitet werden.
Technische Umsetzung
Es kommt eine innovative LPWAN-Technologie (Low Power Wide Area Network) zum Einsatz, die es ermöglicht, Messdaten von zahlreichen Sensoren gleichzeitig über große Entfernungen mit minimaler Leistung zu übertragen. Die Sensoren sind so konzipiert, dass sie über Jahrzehnte hinweg in bis zu 40 cm Tiefe im Boden verbleiben können. Besonderes Augenmerk gilt der Entwicklung neuartiger Antennenkonzepte, die eine zuverlässige Kommunikation unter den anspruchsvollen Bedingungen im Erdboden gewährleisten.
Nutzen des Projekts
Moore spielen eine entscheidende Rolle im Klimaschutz, da sie in ihrem natürlichen Zustand mehr Kohlenstoff speichern als alle Wälder der Welt zusammen. Die Wiedervernässung von Mooren ist daher unerlässlich, um Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Das Projekt zielt darauf ab, den Wasserstand in Mooren so zu regulieren, dass sie weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden können, während gleichzeitig der Klimaschutz durch die Bindung von Kohlenstoff im Torfkörper sichergestellt wird. Zudem ermöglicht die Überwachung des Nitratgehalts im Boden eine Optimierung des Düngemitteleinsatzes und verringert die Belastung des Grundwassers, was einen direkten Nutzen für nachhaltige Landwirtschaft und Umweltschutz bietet.
Nach der Unterzeichnung eines Kooperationsvertrags mit Florian Meusel vom Landschaftspflegeverband Thüringer Wald e. V. konnten die ersten Sensordaten live auf einem Dashboard betrachtet werden.
Für weitere Informationen über den neuartigen Ansatz der drahtlosen Datenübertragung von Sensornetzwerken mit speziellem Fokus auf die Überwachung von CO2-Emissionen aus Mooren besuchen Sie die COMSENS+-Website: https://comsens.plus.